Silber

Silber

Schon seit rund siebentausend Jahren ist der Menschheit klar: Silber ist ein Metall mit einer im wahrsten Sinne des Wortes glänzenden Zukunft! Doch während es früher vor allen Dingen in der Münzprägung sowie als Schmuck begehrt war, hat Silber in den letzten Jahrzehnten als Industriemetall eine Bedeutung erlangt, die es für viele Wirtschaftszweige nahezu unverzichtbar machen. Denn anders als das teure Gold, welches strenggenommen außer schöner Optik keinerlei herausragende Fähigkeiten besitzt, ist Silber ein Element mit direkt zwei Alleinstellungsmerkmalen: Kein anderes Metall reflektiert das Licht besser, kein anderes Metall leitet Strom effektiver – also ein zweifacher Champion!

Moderne Elektronik in Fahrzeugen, Industrie oder der Unterhaltungsbranche? Ohne Silber kaum vorstellbar. Hochleistungsspiegel? Ohne Silber nicht machbar. Optik- und Wärmereflektoren? Nicht annährend so effektiv, würde ihnen das Silber fehlen. Oder viele Legierungen und Lote: Enthielten Sie kein Silber, würden sie qualitativ oftmals deutlich schlechter ausfallen. Dazu kommt noch ein riesiges Feld von weiteren Anwendungen, angefangen bei Katalysatoren bis hin zu Dentaltechnologien – wen wundert es da noch, dass Silber zu den begehrtesten Anlagemetallen überhaupt gehört?

Durch all diese Verwendungsmöglichkeiten steigt auch die weltweite Nachfrage stark an und wird zum Teil nur dadurch gedeckt, dass Länder wie die Volksrepublik China ihre Silberreserven gerade teilweise veräußern. Denn mehr als 20.800 Tonnen wurden 2008 nicht gefördert; als die drei größten Produzenten gelten Peru, Mexiko und China.

Sowohl das Fraunhofer Institut wie auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung gehen deswegen auch davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten mit einer Verknappung von Silber zu rechnen ist. Silber ist eines der begehrtesten und vielseitigsten Metallen überhaupt: Viel zu schade eigentlich, um in Form von Tafelbesteck in einer Schublade zu liegen oder das Dekolleté von Damen zu zieren.

Spezifikationen

Schmelzpunkt:                     961,7 °C
Spezifisches Gewicht:          10,49 g/cm3
Farbe:                                   Weiss-glänzend
Siedepunkt:                          2162°C
Weltjahresproduktion ca.:    25500 Tonnen
Massenanteil / Erdhülle:      0,12 ppm

Wertentwicklung

Im Jahr 2021:                        – 6,01%
Im Jahr 2022:                        +10,50%

Verwendung

  • Münzen, Barren und Schmuck
  • Elektronik
  • Elektro- und Solartechnik
  • Plasma-Bildschirme
  • Lebensmittelhygiene
  • Medizintechnik
  • RFID-Chips Batterien
Preis 1kg in Euro
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Die faszinierenden Eigenschaften des glänzenden Silbers

Physikalische Eigenschaften:

Silber ist ein weißglänzendes Edelmetall. Das Metall kristallisiert im kubischen-flächenzentrierten Kristallsystem. Unter Normaldruck betragen die Schmelztemperatur 961 °C und die Siedetemperatur 2212 °C. Silber hat aber bereits oberhalb von 700 °C, also noch im festen Zustand, einen deutlichen Dampfdruck. Es siedet unter Bildung eines einatomigen, blauen Dampfes. Das Edelmetall besitzt eine Dichte von 10,49 g/cm³ (bei 20 °C) und gehört daher wie alle Edelmetalle zu den Schwermetallen.

Silber hat einen metallischen Glanz. Frische, unkorrodierte (Schnitt)flächen von Silber zeigen die höchsten Licht-Reflexionseigenschaften aller Metalle, frisch abgeschiedenes Silber reflektiert über 99,5 % des sichtbaren Lichtes. Als „weißestes“ aller Gebrauchsmetalle wird es daher auch zur Herstellung von Spiegeln benutzt. Strichfarbe ist ein gräuliches Weiß. Mit abnehmender Korngröße wird die Farbe immer dunkler und ist bei fotografisch fein verteilten Silberkristallen schwarz. Das Reflexionsspektrum zeigt im nahen UV eine ausgeprägte Plasmakante.

Silber leitet von allen Metallen Wärme und Elektrizität am besten. Wegen seiner Dehnbarkeit und Weichheit (Mohshärte von 2,5) lässt es sich zu feinsten, blaugrün durchschimmernden Folien von einer Dicke von nur 0,002 bis 0,003 mm aushämmern oder zu dünnen, bei 2 km Länge nur 0,1 bis 1 g wiegenden Drähten (Filigrandraht) ausziehen.

Chemische Eigenschaften:

Silber ist ein Edelmetall mit einem Normalpotential von +0,7991 V. Aus diesem Grund ist es relativ reaktionsträge. Es reagiert auch bei höherer Temperatur nicht mit dem Sauerstoff der Luft. Da in der Luft spurenweise Schwefelwasserstoff H2S enthalten ist, laufen Silberoberflächen allerdings mit der Zeit schwarz an, da Schwefelwasserstoff das elementare Silber zu Silbersulfid (Ag2S) oxidiert. Licht, höhere Temperaturen, Feuchtigkeit, Schwefelspuren und Sauerstoff beschleunigen diesen Prozess. Allerdings gibt es auch Zweifel an dieser Reaktion, da Schwefelwasserstoff in der Luft normalerweise fast überhaupt nicht vorkommt.

Silber löst sich nur in oxidierenden Säuren, wie beispielsweise Salpetersäure, in nichtoxidierenden Säuren wie Salzsäure ist es nicht löslich. In konzentrierter Schwefel- und Salpetersäure löst sich Silber nur bei erhöhten Temperaturen, da es durch Silbernitrat und -sulfat passiviert ist. Silber löst sich in Cyanid-Lösungen bei Anwesenheit von Sauerstoff, da durch die Bildung eines sehr stabilen Silbercyanid-Komplexes das elektrochemische Potential stark verschoben ist. Silber ist stabil gegen Schmelzen von Natriumhydroxid und anderer Alkalihydroxide. Im Labor verwendet man darum für diese Schmelzen auch Silber- anstatt Porzellan- oder Platintiegel.

 

Die Vielseitigen Verwendungen von Silber

Silber ist seit Jahrtausenden ein begehrtes Edelmetall mit einer breiten Palette von Anwendungen. Früher war es hauptsächlich als Zahlungsmittel in Form von Silbermünzen weit verbreitet. In der Antike und im Mittelalter wurden für Münzen meistens nur Silber, Gold und Kupfer bzw. Bronze verwendet. Deutschland prägte bis 1871 vor allem Silbermünzen, die Währung war durch den Silberstandard gedeckt. Danach löste der Goldstandard den Silberstandard ab, und heute wird Silber als Münzmetall hauptsächlich für Gedenk- und Sondermünzen verwendet.

Auch in der Schmuckherstellung spielt Silber eine herausragende Rolle. Seit Jahrhunderten wird es für erlesene und wertbeständige Essbestecke, Tafelsilber und Kirchengeräte verwendet. Silbermedaillen sind bei vielen Sportwettkämpfen, wie den Olympischen Spielen, als Zeichen für den zweiten Platz begehrt. Dies kommt daher, dass Silber traditionell nach Gold als das nächst edlere Metall gilt. Musikinstrumente wie die Querflöte profitieren von Silbers Eigenschaften: Es verleiht ihnen einen schönen, warmen Ton und ersetzt das empfindliche Holz.

Die herausragende elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und optische Reflexionsfähigkeit machen Silber zu einem idealen Material für Anwendungen in Elektrik, Elektronik und Optik. Glasspiegel werden durch die chemische Versilberung von Glasscheiben hergestellt, und die Fotografie nutzt die Schwärzung der Silberhalogenide für Fotopapiere. Silberlegierungen mit anderen Metallen finden in der Elektrotechnik und Löttechnik Verwendung.

Silber hat sogar Einzug in den Lebensmittelsektor gehalten und wird als Lebensmittelfarbstoff E 174 für Überzüge von Süßwaren wie Pralinen und in Likören eingesetzt. Silbersalze färben Glas und Emaille gelb. Allerdings geben silberne Trinkgefäße beim Gebrauch etwas Silber an die Speisen und Getränke ab, was sich in einem unangenehmen Metallgeschmack bemerkbar machen kann. Aus diesem Grund werden sie innen oft vergoldet, um dies zu verhindern und die Reinigung zu vereinfachen.

Ein interessantes modernes Einsatzgebiet von Silber liegt in seiner antibakteriellen Wirkung. Werkstoffe und Beschichtungsverfahren, die nanoskaliges Silber enthalten, nutzen diese Eigenschaft aus. Das eingebettete Silber gibt kontinuierlich Silberionen ab, die antibakteriell wirken und beispielsweise in Textilien, Oberflächenbeschichtungen, Kunststoffen für die Medizintechnik und antibakteriellen Emaillierungen Anwendung finden.

Die vielseitigen Verwendungen von Silber machen es zu einem unersetzlichen und geschätzten Material in verschiedenen Bereichen des Alltags, von der Währungsgeschichte bis zur modernen Technologie. Seine einzigartigen Eigenschaften haben es zu einem wertvollen Bestandteil unserer Gesellschaft gemacht und werden es auch in Zukunft weiterhin tun.

Silberlegierungen: Vielfältige Kombinationen für Haltbarkeit und Schönheit

Silber ist nicht nur als reines Edelmetall begehrt, sondern auch als Legierungspartner mit verschiedenen Metallen. Die Legierung von Silber ermöglicht eine beeindruckende Vielfalt an Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten. In diesem Artikel werden wir uns mit den faszinierenden Aspekten von Silberlegierungen beschäftigen und ihre wichtigen Anwendungen erkunden.

Die Kunst der Legierung: Silber in Kombination mit Edelmetallen

Silber zeigt eine hohe Affinität zu einigen Edelmetallen, was es ideal für Legierungen macht. Besonders gut lässt sich Silber mit Gold, Kupfer oder Palladium legieren. Die Zugabe von 20 bis 30 % Palladium macht das Silber anlaufbeständig, wodurch es weniger anfällig für die Bildung von unschönen Verfärbungen wird. Dagegen ist eine Legierung mit Cobalt oder Eisen nicht möglich, da sich diese Metalle nicht gut mit Silber verbinden lassen.

Sterlingsilber und seine Verwendung

Die gebräuchlichsten Silberlegierungen haben einen Feingehalt von 800, 835, 925 und 935 Tausendstel Teile Silber. Besonders hervorzuheben ist das 925er Silber, das als Sterlingsilber bekannt ist und oft mit dem Symbol „925“ gestempelt wird. Diese Legierung besteht zu 92,5 % aus Silber und zu 7,5 % aus anderen Metallen, meist Kupfer. Sterlingsilber ist eine der wichtigsten Silberlegierungen und findet vielfältige Verwendung.

Münzen, Schmuck und Besteck werden häufig aus Sterlingsilber gefertigt. Es vereint die glänzende Eleganz des Silbers mit einer erhöhten Härte durch das Beimischen anderer Metalle. So bleibt der Wert und die Schönheit des Silbers erhalten, während die Legierung gleichzeitig eine gewisse Robustheit und Haltbarkeit verleiht.

Korpuswaren mit 935er Silberlegierung

Bei Korpuswaren, wie beispielsweise Gefäßen oder Vasen, wird oft eine Silberlegierung mit einem Feingehalt von 935/1000 verwendet. Der Grund dafür liegt in der Verarbeitungstechnik. Diese Waren werden mit Silberloten gelötet, deren Feingehalt niedriger ist. Am Ende muss der gesamte Feingehalt der Ware, beispielsweise 925/1000, gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Eine innovative Silberlegierung aus England ist Argentium™ Sterling Silber, das dank seiner Zusammensetzung weniger anfällig für Anlaufen ist. Auch bei stark beanspruchten Bestecken erfreut sich Sterlingsilber zunehmender Beliebtheit, da es sowohl ästhetisch ansprechend als auch widerstandsfähig ist.

Historische Schönheit: Tulasilber und Vergoldung

In vergangenen Zeiten wurde eine besondere Silberlegierung namens Tulasilber verwendet. Diese Legierung bestand aus Silber, Kupfer, Blei und Schwefel und wurde für die kunstvolle Verzierung von Kunstwerken eingesetzt.

Darüber hinaus wird Silber oft vergoldet, und man spricht dann von „Vermeil“. Dies verleiht dem Schmuckstück eine faszinierende Zweifarbigkeit und edle Ausstrahlung.

Neusilber – die silberähnliche Legierung

Trotz seines Namens enthält Neusilber kein Silber. Es handelt sich vielmehr um eine silberähnliche, weiße Metalllegierung aus Kupfer, Nickel und Zink. Neusilber findet in der Industrie Verwendung, insbesondere für Bestecke, Schmuck und Musikinstrumente.

Tibetsilber: Ein Hauch von Silber

Unter dem Begriff „Tibetsilber“ wird eine Legierung mit einem geringen Silberanteil von etwa 250 Tausendstel bezeichnet. Diese Legierung wird vorwiegend im Handel für Schmuckstücke und Verzierungen verwendet.

Fazit: Die Zauberhafte Welt der Silberlegierungen

Die Verwendung von Silber in Kombination mit anderen Metallen eröffnet eine faszinierende Vielfalt an Möglichkeiten. Ob Sterlingsilber für Münzen, Schmuck und Besteck, Tulasilber für kunstvolle Verzierungen oder innovative Legierungen wie Argentium™ Sterling Silber – jede Silberlegierung trägt ihre eigene Schönheit und Funktionalität in sich. Die Legierungskunst hat Silber zu einem wertvollen und vielseitigen Metall gemacht, das in vielen Lebensbereichen seinen Glanz versprüht.

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