Rhodium

Rhodium ist ein chemisches Element mit dem Symbol Rh und der Ordnungszahl 45. Es gehört zur Obergruppe der Edelmetalle und zählt innerhalb des Periodensystems zu den Übergangsmetallen der sogenannten Cobaltgruppe. Das silberweiße, harte und äußerst korrosionsbeständige Metall ähnelt in seinen Eigenschaften den anderen Platinmetallen wie Platin oder Palladium. Es zeichnet sich durch eine besonders geringe Reaktivität und eine hohe katalytische Aktivität aus, was es zu einem unverzichtbaren Werkstoff in der chemischen Industrie und Umwelttechnik macht.

Rhodium wird überwiegend als Bestandteil von Katalysatoren verwendet, wo es Stickoxide in Fahrzeugabgasen reduziert und zur Herstellung wichtiger Grundchemikalien beiträgt. Aufgrund seiner Seltenheit und vielseitigen Anwendungen zählt es zu den teuersten Metallen der Welt. Rhodium kommt in der Natur nur in sehr geringen Mengen vor, hauptsächlich vergesellschaftet mit anderen Platinmetallen in Nickel- und Kupfererzen. Bedeutende Lagerstätten liegen in Südafrika, Russland, Kanada und den USA.

Verwendung:

  • Katalysatoren
  • Legierungen
  • Schmuck
  • Beschichtungen
  • Spiegel
  • Laborgeräte
  • Thermoelemente
  • Chemieindustrie
  • Elektronik
  • Investmentmetall

Spezifikationen

Schmelzpunkt 1964 °C
Spezifisches Gewicht 12,41 g/cm³
Farbe Silberweiss
Siedepunkt 3695 °C
Weltjahresproduktion ca. 25 Tonnen
Massenanteil / Erdhülle 0,000001 %

Wertentwicklung

Im Jahr 2021 + 97,30 %
Im Jahr 2022 – 18,50 %
Im Jahr 2023 – 36,20 %
Im Jahr 2024 + 12,80 %

Die Geschichte von Rhodium

Die Entdeckung von Rhodium geht auf den englischen Chemiker William Hyde Wollaston zurück, der das Metall im Jahr 1803 in einem südamerikanischen Platinerz identifizierte. Gemeinsam mit seinem Kollegen Smithson Tennant untersuchte er den Rückstand, der bei der Auflösung des Erzes in Königswasser entstand. Während Tennant aus diesem Rückstand die Elemente Osmium und Iridium isolierte, entdeckte Wollaston in der Lösung ein neues Metall, das er nach der rötlichen Farbe vieler seiner Verbindungen Rhodium nannte – abgeleitet vom griechischen rhodon für „Rose“.

Rhodium fand schnell praktische Verwendung: Bereits ab 1820 wurde es in Legierungen für Schreibfedern eingesetzt, später auch in hochpräzisen Messinstrumenten und elektrischen Kontakten. Mit der Entwicklung industrieller Katalyseverfahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann der Aufstieg des Metalls zu einem der wichtigsten Katalysatoren überhaupt. Heute ist Rhodium aus der modernen Chemie, Umwelttechnik und Elektronik nicht mehr wegzudenken.

Vorkommen und Gewinnung von Rhodium

Rhodium gehört zu den seltensten Metallen der Erde und tritt fast ausschließlich vergesellschaftet mit anderen Platinmetallen auf. In der kontinentalen Erdkruste beträgt sein Anteil nur etwa 1 Teil pro Milliarde. Industriell wird es als Nebenprodukt bei der Nickel- und Kupferverhüttung gewonnen, insbesondere aus Erzen in Südafrika, Russland, Kanada und im US-Bundesstaat Montana.

Die Trennung des Metalls ist aufwendig, da Rhodium sehr stabil und chemisch inert ist. Die Gewinnung erfolgt aus Anodenschlamm, einem Rückstand aus der Elektrolyse von Kupfer und Nickel. Nach mehreren chemischen Aufschluss- und Reduktionsstufen wird das Rhodium in reiner Form als feines, grauschwarzes Pulver isoliert und anschließend gesintert oder geschmolzen. Aufgrund dieser komplexen Prozesse bleibt Rhodium extrem selten und wertvoll.

Eigenschaften von Rhodium

Rhodium ist ein hartes, silberweiß glänzendes Metall, das durch seine außergewöhnliche Korrosionsbeständigkeit und Reflexionsfähigkeit hervorsticht. Es ist beständig gegen die meisten Säuren, oxidiert kaum und behält auch bei sehr hohen Temperaturen seine Stabilität. Das Metall besitzt eine hohe elektrische Leitfähigkeit und ist zugleich äußerst abriebfest.

Diese Kombination macht Rhodium zu einem idealen Material für Anwendungen, bei denen hohe Temperatur, chemische Belastung und optische Präzision gefordert sind. In Pulverform erscheint es grau bis dunkelgrau mit metallischem Schimmer. Seine optischen Eigenschaften übertreffen die vieler anderer Metalle, weshalb Rhodium auch als Reflektor oder Beschichtung geschätzt wird.

Perspektiven von Rhodium

Die Zukunft des Rhodiums ist eng mit der Entwicklung moderner Antriebstechnologien und industrieller Katalyse verbunden. Trotz wachsender Elektromobilität bleibt der Bedarf an Abgaskatalysatoren in vielen Ländern hoch, was die Nachfrage nach Rhodium weiterhin antreibt. Gleichzeitig gewinnen alternative Einsatzfelder in der Chemie, Energietechnik und Materialwissenschaft an Bedeutung.

Da Rhodium fast ausschließlich als Nebenprodukt bei der Platin- und Palladiumförderung anfällt, lässt sich die weltweite Produktion nur schwer steigern. Die begrenzte Verfügbarkeit, verbunden mit hohen Preisen und starker Marktschwankung, macht Rhodium zu einem strategisch wichtigen Edelmetall. Fortschritte in Recycling und Substitution werden entscheidend sein, um künftige Engpässe zu vermeiden.

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