Neodym ist ein chemisches Element mit dem Symbol Nd und der Ordnungszahl 60 und spielt heute eine Schlüsselrolle in technologischem Fortschritt, Mobilität und Energiewende. Bereits im 19. Jahrhundert entdeckt, hat sich dieses silbrig-weiße Element vom wissenschaftlichen Kuriosum zum strategischen Rohstoff gewandelt. Es kommt vor allem in Mineralien wie Bastnäsit und Monazit vor und wird durch aufwendige Trenn- und Reduktionsverfahren gewonnen.
Neodym ist vor allem als Hauptbestandteil der leistungsstarken Neodym-Eisen-Bor-Magnete bekannt, die in Elektromotoren, Generatoren von Windkraftanlagen, Festplatten und Lautsprechern eingesetzt werden. Darüber hinaus findet es Verwendung in der Lasertechnik, Glasveredelung und in der Dotierung keramischer Materialien. Aufgrund dieser vielseitigen Einsatzmöglichkeiten zählt Neodym zu den entscheidenden Elementen für moderne Schlüsselindustrien.
Die wichtigsten Vorkommen liegen in China, Australien, den USA und Brasilien. Der überwiegende Teil der weltweiten Förderung stammt derzeit aus China, das auch die Weiterverarbeitung dominiert. Prognosen zufolge wird die globale Nachfrage nach Neodym in den kommenden Jahrzehnten deutlich steigen – angetrieben durch den Ausbau der Elektromobilität, erneuerbare Energien und Hightech-Anwendungen.
| Schmelzpunkt | 1024°C |
|---|---|
| Spezifisches Gewicht | 7,00 g/cm³ |
| Farbe | Silbrigweiss |
| Siedepunkt | 3074°C |
| Weltjahresproduktion ca. | 48000 Tonnen |
| Massenanteil / Erdhülle | 0,0033% |
| Im Jahr 2021 | +62,40 % |
|---|---|
| Im Jahr 2022 | – 11,25 % |
| Im Jahr 2023 | – 9,80 % |
| Im Jahr 2024 | + 7,40 % |
Die Spuren von Neodym führen zurück ins 19. Jahrhundert. Zunächst war es Teil des Elements „Didym“, das von Carl Gustav Mosander im Jahr 1841 entdeckt wurde. Mosander trennte die seltene Erde aus Lanthan-Verbindungen, doch blieb damals noch verborgen, dass sich hinter „Didym“ mehrere Elemente verbargen. Erst 1874 stellte Per Teodor Cleve fest, dass Didym sich aufspalten lässt – und im Jahr 1885 erreichte es der Chemiker Carl Auer von Welsbach, Didym in die beiden Komponenten Praseodym und Neodym zu trennen. In den folgenden Jahrzehnten gelang die Metallgewinnung zunächst in kleinem Maßstab, etwa zu Forschungszwecken oder in spezialisierten Glasanwendungen.
Erst mit dem Einsetzen der Moderne und dem Wachstum der Elektronik- und Magnetindustrie rückte Neodym in den industriellen Fokus. In den 1980er Jahren wurden die ersten NdFeB-Magnete kommerziell gefertigt – damit startete der Aufstieg von Neodym als kritischer Rohstoff für Magnetwerkstoffe. In den letzten Jahrzehnten haben Elektromobilität, Windkraftanlagen und Digitalisierung die Nachfrage sprunghaft wachsen lassen und Neodym zu einem strategischen Element mit globaler Bedeutung gemacht.
Neodym wird in der Natur nicht als reines Element, sondern fast ausschließlich in Form von Verbindungen innerhalb von Mineralien gefunden – typischerweise in Bastnäsit ((Ce,La,Th,Nd,Y)(CO₃)F) und Monazit ((Ce,La,Th,Nd,Y)PO₄). Die größten bekannten Lagerstätten befinden sich vor allem in China, Australien, Brasilien sowie in Teilen der ehemaligen GUS-Staaten. China dominiert aktuell die Gewinnung und Verarbeitung von Neodym, was politische und ökologische Relevanz besitzt.
Die Gewinnung beginnt mit dem Abbau von Erz-Gestein, das anschließend aufbereitet wird: Chemische Verfahren wie Säureaufschluss, Flotation oder Ionenaustausch werden eingesetzt, um Seltene Erden zu konzentrieren. Danach folgt die Trennung von Neodym von anderen Lanthanoiden – ein aufwendiger Schritt, da die chemischen Eigenschaften sehr ähnlich sind. Schließlich wird aus dem gewonnenen Neodym-Oxid durch Reduktion metallisches Neodym erzeugt. Klassische Verfahren sind z. B. die Reduktion von Neodymfluorid mit Calcium oder Schmelzflusselektrolyse. Umweltaspekte sind hierbei kritisch: Rückstände, Abfallprodukte sowie radioaktive Beimengungen (z. B. aus Uran oder Thorium) sind bei der Verarbeitung von Seltenen Erden zu beachten.
Die steigende Nachfrage nach Neodym, kombiniert mit geopolitischer Konzentration der Förderung und anspruchsvollen Umweltauflagen, macht das Thema Gewinnung zunehmend zu einem strategischen und technologischen Schwerpunkt.
Neodym ist ein silbrig-weißes, glänzendes Metall, das zur Gruppe der Lanthanoide gehört. Es zeichnet sich durch eine hohe Reaktivität aus und läuft an der Luft rasch an, da es eine Oxidschicht bildet, die das darunterliegende Metall teilweise schützt. In feiner Form kann Neodym leicht entzündlich sein und sollte daher unter Schutzgas oder Öl gelagert werden.
Das Metall ist weich, formbar und relativ leicht zu bearbeiten. Es besitzt ausgeprägte magnetische Eigenschaften, die besonders in Verbindung mit Eisen und Bor zu extrem starken Dauermagneten führen. Diese sogenannten NdFeB-Magnete gehören zu den leistungsfähigsten Magnetwerkstoffen der Welt.
Neodym hat eine Dichte von etwa 7,0 g/cm³ und schmilzt bei rund 1.024 °C. Es kristallisiert in einer hexagonalen Struktur und zeigt in metallischer Form eine schwach magnetische, paramagnetische Eigenschaft, die sich bei Verbindung mit anderen Metallen deutlich verstärkt.
Chemisch reagiert Neodym leicht mit Sauerstoff, Wasser und Halogenen. In Verbindung mit Sauerstoff entsteht Neodym(III)-oxid (Nd₂O₃), ein violett bis rosafarbenes Pulver, das ebenfalls in der Glas- und Keramikindustrie Verwendung findet.
Durch seine Kombination aus magnetischer Stärke, guter elektrischer Leitfähigkeit und chemischer Reaktivität ist Neodym ein unverzichtbares Material für zahlreiche Hochtechnologien – von der Energieerzeugung über Elektromobilität bis hin zu moderner Elektronik.
Neodym ist eines der vielseitigsten Elemente unter den Seltenen Erden und spielt in zahlreichen Hightech-Bereichen eine zentrale Rolle. Seine physikalischen und magnetischen Eigenschaften machen es zu einem Schlüsselmaterial für viele moderne Technologien, insbesondere dort, wo hohe Energieeffizienz und Miniaturisierung gefragt sind.
Die bedeutendste Anwendung findet Neodym in der Herstellung von Neodym-Eisen-Bor-Magneten (NdFeB). Diese extrem starken Dauermagnete sind das Herzstück moderner Elektromotoren und Generatoren. Sie kommen in Elektrofahrzeugen, Windkraftanlagen, Robotik, Sensorik sowie in der Computer- und Unterhaltungselektronik zum Einsatz – etwa in Lautsprechern, Kopfhörern, Festplatten und Mikrofonen. Ihre hohe Magnetkraft ermöglicht kompaktere Bauformen und trägt entscheidend zur Energieeffizienz elektrischer Systeme bei.
In der Lasertechnik wird Neodym als Dotierungselement in Kristallen verwendet, beispielsweise im Nd:YAG-Laser. Diese Laser zeichnen sich durch hohe Stabilität und Effizienz aus und werden in der Medizintechnik (Augenheilkunde, Dermatologie, Chirurgie), in der Materialbearbeitung sowie in Entfernungsmesssystemen (LIDAR) eingesetzt.
Auch in der Glas- und Keramikindustrie hat Neodym eine besondere Bedeutung. Neodymoxid verleiht Gläsern und Emaille einen warmen violett- bis rosafarbenen Ton und wird für optische Filter, Sonnen- und Schutzbrillen, Präzisionsoptiken sowie zur Färbung von Spezialgläsern genutzt. Darüber hinaus verbessert es die thermische Beständigkeit von Keramiken und wird als Dotierungsmittel in Kondensatoren und Hochtemperaturwerkstoffen verwendet.
In der Nanotechnologie dient Neodym als Bestandteil innovativer Werkstoffe, die in der Mikroelektronik, bei Sensoren und in der Katalyse Anwendung finden. Aufgrund seiner magnetischen Eigenschaften wird es zudem in der Medizinischen Bildgebung und in Magnetschaltern erforscht.
Mit dem stetig wachsenden Bedarf an elektrischer Antriebstechnik, erneuerbaren Energien und digitaler Infrastruktur nimmt die Bedeutung von Neodym weiter zu. Es gilt als einer der entscheidenden Rohstoffe für die Energie- und Mobilitätswende des 21. Jahrhunderts.
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